Montag, 17. November 2014

Claudia Naber

Leider sehe ich erst jetzt, dass Claudia Naber am 1. Juli 2014 im Alter von 54 Jahren gestorben ist (eine Todesanzeige findet sich hier). Was wohl aus ihrem vermutlich auch heute noch wertvollen privaten Warburg-Archiv geworden ist? Ich verdanke ihr einige wichtige Hinweise und erinnere mich an mehrere längere intensive Telefongespräche mit ihr und einen Besuch im Frühjahr 2001 in ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg.

Claudia Nabers Beiträge zur "Warburg-Forschung", beginnend mit der Göttinger Magisterarbeit über "Aby Warburgs Theorie des sozialen Gedächtnisses" von 1985, sind verzeichnet in Dieter Wuttkes "Aby M. Warburg-Bibliographie" von 1998. Hervorzuheben sind die Aufsätze "Pompeji in Neu-Mexico. Aby Warburgs amerikanische Reise" (in: Freibeuter 38/1988), "'... die Fackel deutsch-jüdischer Geistigkeit weitertragen.' Der Hamburger Kreis um Ernst Cassirer und Aby Warburg (in: Die Juden in Hamburg 1590 bis 1990. Wissenschaftliche Beiträge der Universität Hamburg zur Ausstellung "Vierhundert Jahre Juden in Hamburg", Hamburg 1991) und "'Heuernte bei Gewitter': Aby Warburg 1924-1929 (in: Aby M. Warburg. "Ekstatische Nymphe ... trauernder Flußgott". Portrait eines Gelehrten. Hrsg. von Robert Galitz und Brita Reimers, Hamburg 1995); außerdem erwähnenswert ist ihre Mitherausgeberschaft des Bandes "Aby M. Warburg. Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde im Hamburger Planetarium" von 1993.

Im Editionsplan der Warburg-Studienausgabe steht Claudia Naber immer noch als Bearbeiterin der Tagesbücher Warburgs, auch wenn der Kontakt mit den Herausgebern meiner Kenntnis nach schon lange Zeit nicht mehr bestand.